Walter Stürm hat in den 80er Jahren polarisiert. Für die einen war er ein gemeiner Verbrecher, für die anderen ein von der Justiz zu hart angefasster Mensch. Er muss ein totaler Einzelgänger gewesen sein, denn auch in Oliver Rihs‘ Film bleiben viele Fragen zur Person Stürms offen. Der Film beginnt mit Stürms spektakulärer Flucht aus dem Gefängnis in einer Polizistenuniform. Die Anwältin Barbara Hug nimmt vor allem Mandate von Leuten aus der linksautonomen Szene an. Sie übernimmt Stürms Verteidigung. Nach anfänglicher Reserviertheit verfällt sie dem Charme Stürms. Zugleich bietet er ihr Gelegenheit, eine Justiz-Reform in die Wege zu leiten, welche die Isolationshaft betrifft. Joel Basman gelingt es, die verschiedenen Gesichter des Ausbrecherkönigs glaubhaft zu verkörpern, seine Qualen in der Einzelhaft, seine Fluchten, seine Affären und seine Verspieltheit. Marie Leuenberger als Barbara Hug ist ihm eine kongeniale Partnerin. In einer Nebenrolle der deutsche Jungstar Jella Haase.
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